Es war einmal ...
Die fünf märchenhaften Stationen dieser Kulturroute widmen sich vornehmlich dem Leben und Werk der berühmten Geschichtensammler aus Nordhessen und zeigen, welche Bedeutung Jacob und Wilhelm Grimm für die Region noch immer haben.
Märchenhaft
Wie auch Steinau und Hanau, liegt Alsfeld an der Deutschen Märchenstraße. Das renovierte Fachwerkhaus beherbergt seit 2005 ein Märchenhaus mit liebevoll eingerichteten Märchenzimmern, in denen die Geschichten der Brüder Grimm dargestellt werden. Auf zwei Etagen trifft man auf auf Hänsel & Gretel, Frau Holle oder den bösen Wolf in Großmutters Bett. Im Erzählraum, Malzimmer und mit Tastkästen werden Märchen dabei mit allen Sinnen erfahrbar.
Daneben befindet sich in der zweiten Etage eine große Puppenstubensammlung aus über zwei Jahrhunderten. Über hundert Puppen und 83 Stuben aus alter, erzgebirgischer Familientradition sind genaue Abbildungen der wirklichen Welt. Und bevor man weitergeht, kann man sich am historischen Märchenbrunnen vor dem Haus noch etwas wünschen.
Brüder Grimm-Haus und Museum Steinau
In Steinau an der Straße verbrachten Jacob und Wilhelm Grimm einen Großteil ihrer Kindheit und hielten diese Zeit später in ihren Erinnerungen und Schriften fest, weshalb die Stadt auch den Beinamen "Brüder Grimm-Stadt" trägt. Im ehemaligen Amtshaus, in dem die Familie Grimm von 1791 - 1796 lebte, ist heute eine ständige Ausstellung zu Leben, Werk und Wirkung der Brüder zu sehen.
Vielmehr als nur als Märchensammler, sind Jacob und Wilhelm Grimm als Sprachforscher und Begründer der Germanistik in die europäische Geistesgeschichte eingegangen. Ihr wissenschaftliches Werk, auch das bis heute wichtige und gültige Deutsche Wörterbuch, wird hier mit zahlreichen Erstausgaben dokumentiert.
Ludwig Emil Grimm, der jüngste Bruder, hatte an der Münchner Kunstakademie studiert und sich vor allem als Grafiker einen Namen gemacht. Im Ludwig Emil Grimm-Kabinett wird ein Querschnitt durch sein zeichnerisches und grafisches Werk gezeigt.
Das obere Geschoss ist dem berühmtesten Werk der Brüder Grimm gewidmet, den in über 160 Sprachen und Dialekten und auf allen Erdteilen verbreiteten „Kinder- und Hausmärchen“. In ganz unterschiedlich gestalteten Räumen wird den Besuchern auf spielerische und wissenschaftliche Weise der Weg in die Märchenwelt ermöglicht.
Daneben ist in der ehemaligen Amtshofscheune das "Museum Steinau ...das Museum an der Straße" untergebracht, das Steinau als eine typische Station an einer Handelsstraße darstellt.
Schloss Steinau mit Brüder-Grimm-Gedenkstätte
Im Obergeschoss der Renaissance-Schlossanlage Steinau findet sich eine Dauerausstellung zu den Brüdern Grimm. Neben einer kulturgeschichtlichen Darstellung der Zeit zwischen 1789 und 1850 können bedeutende Exponate aus dem Nachlass der Familie Grimm angeschaut werden, darunter Familienportraits, Gebrauchsgegenstände, wie z. B. eine Familienbibel, eine Schnupftabakdose oder ein Tintenfass von Jacob Grimm. Die Präsentation wird durch Möbel, Büsten und Graphiken ergänzt. Ein großer Teil der Ausstellung ist den Grimm’schen Kinder- und Hausmärchen und ihren Vorbildern gewidmet. Außerdem ist hier das fast vollständige druckgrafische Werk (mit Kupferdruckplatten) von Ludwig Emil Grimm vorhanden.
Die zweite amtliche Brüder-Grimm-Stadt ist Hanau, Geburtsstadt der Brüder und auch Startpunkt der Deutschen Märchenstraße. Hier befindet sich das erste Brüder-Grimm-Mitmach-Museum in Deutschland. Eine weitere Besonderheit ist, dass es ein Museum von Kindern für Kinder ist: Die Städtischen Museen haben gemeinsam mit dem Kinder- und Jugendbüro Hanau ein eigenes KinderKomitee für das GrimmsMärchenReich ins Leben gerufen. Das Komitee hat die Konzeption und Gestaltung des Mitmach-Museums unter die Lupe genommen, die Macher bei der Entstehung beraten und von Anfang bis Ende aktiv an der Gestaltung der Ausstellung mitgearbeitet. Kinder und Erwachsene gehen bei ihrem Besuch auf eine interaktive und multimediale Abenteuerreise durch sieben Märchenwelten und werden selbst zur Märchenfigur. Dabei durchlaufen sie den Flüsterflur, erkunden im Kostüm Märchenlandschaften, den Raum der Verwandlung, gelangen ins LeseReich mit Büchern, Hörstationen und Gebärdenfilmen und erfahren spannende Geschichten aus der Kindheit und dem Leben der Brüder Jacob, Wilhelm und Ludwig Emil Grimm.
Clemens Brentano, einer der Begründer der Rheinromantik, noch häufiger Bettina Brentano mit ihrem späteren Mann Achim von Arnim, verbrachten hier viele Sommer, und mit ihnen kamen zahlreiche Gäste aus Politik und Kultur, darunter Johann Wolfgang von Goethe, die Brüder Grimm und der Freiherr vom und zum Stein. Original erhaltene Räume geben einen Eindruck der Wohnkultur und dem Lebensgefühl der Zeit. Vor allem die im Obergeschoss befindlichen Zimmer – darunter jene beiden Räume, in denen Goethe 1814 gewohnt hat, haben über 200 Jahre hinweg ihre einzigartige Atmosphäre bewahrt.